Seemannssprache für Kreuzfahrt-Fans
Seemannssprache klingt für Nicht-Eingeweihte manchmal recht seltsam. Neben den vielen Fachbegriffen, die für die Schifffahrt notwendig sind, gibt es auch allerlei lustige Phrasen und Redewendungen. Wir haben einige Seemanns-Vokabeln für Sie zusammengestellt, mit denen Sie und Ihre Familie bei der nächsten Kreuzfahrt glänzen können.
Die Sprache der Seeleute
Unter dem Begriff „Seemannssprache“ werden Fachbegriffe zusammengefasst, die hauptsächlich von Seeleuten und den in der Schifffahrt beschäftigten Personen verwendet werden. So zum Beispiel der allgemein bekannte Seemannsgruß „Ahoi“. Viele Begriffe dienen dazu, Schiffsbereiche, Positionen und andere für die Schifffahrt relevante Dinge zu benennen.
Doch die Sprache der Seeleute hält auch den einen oder anderen Lacher bereit. Beispielsweise ist es für den kreuzfahrtunerfahrenen Gast gar nicht witzig, wenn ihm an Bord schlecht wird und er sich übergeben muss. Wenn dieser Umstand in „Seemanns-Deutsch“ ausgedrückt wird, klingt es jedoch gleich viel lustiger: „Die Landratte füttert die Fische“. Da schmunzeln nicht nur Seebären!
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Nautische Vokabeln für die nächste Kreuzfahrt
In der folgenden Tabelle haben wir ein paar weitere Seemanns-Vokabeln erläutert, mit denen Sie Ihre Mitreisenden zukünftig beeindrucken können:
Ahoi
Diesen Begriff kennt wohl so gut wie jeder. Es handelt sich dabei um eine Grußformel zwischen Seefahrern.
Auf Reede
Wenn ein Schiff zu viel Tiefgang hat, kann es manche Häfen nicht anfahren. In diesem Fall muss es in weiterer Entfernung zum Hafen den Anker auswerfen und liegt damit „auf Reede“.
Bullauge
Das sogenannte Bullauge ist ein rundes Fenster, welches aufgrund seiner Form besser abgedichtet werden kann und somit druckdichter ist.
Echolot
Dabei handelt es sich um ein elektroakustisches Sende- und Empfangsgerät, welches ursprünglich zur Ortung von Eisbergen unter Wasser gebaut wurde. Aufgrund mangelnder Schallreflexion ist es dafür jedoch nicht geeignet und wird heutzutage nur noch zur Messung der Wassertiefe verwendet.
Flunken
So heißen die schaufelartigen Arme eines Ankers, mit denen sich dieser in den Meeresgrund gräbt, um das Schiff zum Stehen zu bringen.
Großer Teich
So wird der Atlantische Ozean unter Seefahrern bezeichnet.
Knoten
In Knoten wird die Geschwindigkeit in der Schifffahrt gemessen. Die Einheit wird mit „kn“ abgekürzt. Ein Knoten entspricht circa 1,8 Kilometern pro Stunde.
Logbuch
Im Logbuch hält der Kapitän wichtige Ereignisse und Daten fest.
Manöver
Das Manöver bezeichnet die nautisch-technischen Vorgänge, die bei der der Umpositionierung eines Schiffes erfolgen.
Querab
Wenn sich etwas querab befindet, ist es rechtswinklig zur Längsrichtung des Schiffes zu finden.
Schraube
So wird der Propeller genannt, der sich unterhalb der Wasserlinie am Heck befindet. Er ist für den Schiffsantrieb verantwortlich.
Tendern
Wenn ein Schiff nicht im Hafen anlegen kann, werden die Passagiere mit kleinen Booten an Land gebracht. Diesen Vorgang nennt man „tendern“.
Vorsteven
So heißt der Balken, an dem die Bordwände am vorderen Teil des Bugs zusammenlaufen.
Wulstbug
So heißt der schnabelartige Vorbau am Bug eines Schiffes. Er befindet sich für gewöhnlich unter der Wasserlinie und sorgt für eine bessere Wasserverdrängung sowie einen geringeren Treibstoffverbrauch.
Zwölfmeilenzone
Die Zwölfmeilenzone ist ein Meeresstreifen, der an einen Küstenstaat angrenzt und in dem dieser Staat volle Souveränität ausübt. Demnach gelten für Schiffe in dieser Zone die Gesetze dieses Landes.
Seemannssprache im Alltag
Doch nicht nur in der Schifffahrt hört man seemännische Ausdrücke. Einige sind auch in unserem Alltag vertreten! So sind es vor allem Redewendungen, die wir häufig nutzen, ohne uns ihres Ursprungs bewusst zu sein. Hier drei Beispiele:
„vom Kurs abkommen“
Diese Redewendung haben Sie sicherlich schon einmal gehört oder sogar selbst verwendet. Man drückt damit aus, dass jemand seinen bisherigen Erfolg nicht fortsetzen kann oder sein Verhalten ins Negative ändert.
„sich treiben lassen“
Sie sind gestresst? Dann lassen Sie sich treiben! Damit meinen wir natürlich nicht, dass Sie wortwörtlich im Wasser treiben sollen. Gemeint ist, sich einfach mal zu entspannen und die Dinge ruhig angehen zu lassen. So wie Sie es auch auf einer Kreuzfahrt tun – sowohl sinnbildlich als auch wortwörtlich.
„ans rettende Ufer gelangen“
In einer schwierigen Situation hoffen wir doch alle, endlich das rettende Ufer zu erreichen. Gemeint ist damit, dass wir zu einem Punkt gelangen, an dem wir endlich eine schlechte Zeit überstanden haben und hinter uns lassen können. Eben genauso, wie auch ein Schiff nach einer schwierigen Fahrt durch die aufgewühlte See endlich das lang ersehnte Ufer erreicht.
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Was bezeichnet man als „Seemannsgarn“?
Neben der Seemannssprache wird den Seeleuten auch eine eigene Art von Humor zugeschrieben - der sogenannte Seemannsgarn. Darunter versteht man Metaphern, die ein Seefahrer erzählt, um ein tatsächliches oder vermeintliches Ereignis aus der Seefahrt nachzuerzählen. Diese Geschichten werden sprichwörtlich vom „Schiemannsgarn“, einem dünnen geteerten Tauwerk, hergeleitet.