Kreuzfahrt trotz Rollstuhl: Ist das möglich?
Für Reisende/r mit individuellen Beeinträchtigungen ergeben sich vor Reiseantritt meist viele Fragen. Kann ich im Rollstuhl überhaupt mitreisen? Gibt es barrierefreie Kabinen auf den Schiffen? Wie sieht es mit den Freizeitmöglichkeiten aus? Wir haben uns genauer angeschaut, wie die Voraussetzungen bei AIDA und TUI Cruises aussehen und haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Der Transfer zum Schiff
Bevor wir uns mit den Begebenheiten an Bord beschäftigen, klären wie zunächst die Frage: Wie kommt man zum Hafen?
Beförderung mit TUI Cruises
TUI Cruises stellt für den Weg zwischen Flughafen und Kreuzfahrtschiff neben dem regulären Transfer per Reisebus auch einen Sondertransfer im PKW oder im Rampenwagen zur Verfügung. Zudem wird ein Sondertransfer im Minivan angeboten, wenn zusätzliche Mitreisende (mindestens zwei, maximal drei Personen) oder Sondergepäck dabei sind. Ist der Einstieg in einen Minivan nicht möglich, werden die Begleitpersonen und das Sondergepäck stattdessen im Reisebus befördert. Alternativ kann für eine individuelle An- und Abreise auch ein kostenpflichtiger Rollstuhltransfer gebucht werden.
Der gesonderte Transfer kann nur in den Start- und Zielhäfen der Reisen garantiert werden. Bei An- und Abreise in deutsche Häfen wird leider kein Sondertransfer angeboten, der die Gäste vom Hauptbahnhof zum Schiff bringt.
Ob und welcher Sondertransfer notwendig ist, wird bei TUI Cruises mithilfe eines Fragebogens ermittelt, der vor der Reise ausgefüllt werden muss.
Beförderung mit AIDA Cruises
Ist es Ihnen möglich, ohne Hilfe beziehungsweise mit Hilfe Ihrer Begleitperson in einen Bus mit Stufen einzusteigen, können Sie den Transferbus vom Flughafen zum Schiff nutzen. Beachten Sie jedoch, dass Ihr Rollstuhl oder Ihre Mobilitätshilfe faltbar sein muss, damit sie im Bus verstaut werden kann. Alternativ kann die Reederei einen individuellen Transfer sowie Hilfe beim Gepäcktragen für Sie anfragen.
AIDA weist jedoch daraufhin, dass in einigen Häfen keine Sonderfahrzeuge zur Verfügung stehen. Haben Sie in Ihrem Schwerbehindertenausweis den Vermerk aG stehen und das AIDA An- und Abreise-Paket (Flug oder Bahn) gebucht, übernimmt die Reederei die Kosten für den individuellen Transfer.
Auch bei AIDA Cruises ist vor Reiseantritt das Ausfüllen eines Fragebogens notwendig.
Bilder: © EURESAreisen
Bevorzugter Check-in
Nach ihrer Ankunft am Schiff sollen Urlauber sich zunächst an einem Informationsschalter melden, sodass einer bevorzugten Einschiffung nichts im Wege steht. Mein Schiff Gästen mit körperlichen Beeinträchtigungen seht der gesonderte Check-in zur Verfügung, den ansonsten nur Suiten und Junior Suiten Gäste nutzen können. AIDA verkürzt die Wartezeit ebenfalls durch einen Extraschalter mit geschultem Personal, welches auf die speziellen Bedürfnisse eingehen kann.
Barrierefreie Kabinen
Sowohl AIDA als auch TUI Cruises hat rollstuhlgerechte Kabinen an Bord. Diese verfügen über eine größere Raumfläche sowie breitere Türen, sodass Sie sich mit Ihrem Rollstuhl ungehindert bewegen können. Zudem ist auch die Ausstattung auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrer*innen ausgerichtet – so verfügen die Duschen zum Beispiel über Haltegriffe und ausklappbare Duschsitze. Außerdem liegen die barrierefreie Kabinen meist in der Nähe der Lifte und Treppenhäuser, damit weite Wege vermieden werden können.
Rollstühle und Mobilitätshilfen müssen in der Kabine gelagert werden.
Bilder: © TUI Cruises
Freizeitmöglichkeiten an Bord
Auf den AIDA und TUI Cruises Schiffen sind fast alle öffentlichen Bereichen barrierefrei zugänglich, sodass einem abwechslunsgreichen Bordleben auch mit Rollstuhl nichts im Wege steht. Zahlreiche Entertainment- und Freizeitangebote machen die Kreuzfahrt zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis. Bei Fragen und Wünschen helfen Ihnen die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Bereiche auch gerne weiter.
Landgänge mit Rollstuhl
Kreuzfahrtgästen, denen es nicht möglich ist aus eigener Kraft die Gangway zu begehen, kann ein Landgang nicht immer gewährleistet werden, so zum Beispiel, wenn die Gangway sehr steil ist. Aus Versicherungsgründen kann die Crew keine Hilfestellung beim Ein- oder Ausstieg leisten, nichtsdestotrotz werden alle Möglichkeiten geprüft, um das Verlassen des Schiffes möglich zu machen.
Wenn die Schiffe auf Reede und nicht im Hafen liegen, werden die Gäste mit Tenderbooten an Land gebracht. Hier gilt: Reist der Gast mit einer faltbaren Mobilitätshilfe und kann das Boot selbstständig besteigen, kann der Transport ans Festland erfolgen. Um sicher zu gehen, ob bestimmte Ausflüge für Gäste mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind, sollte man die Beratung der erfahrenen Crew in Anspruch nehmen.
TUI Cruises empfiehlt seinen Gästen mit eingeschränkter Mobilität Exkursionen mit dem Schwierigkeitsgrad „Extraleicht“. Man sollte bei der Auswahl die Angaben zu Laufwegen und Barrieren in den Ausflugsbeschreibungen berücksichtigen. AIDA verweist auf die Touren im Programm, welche als „bequem“ bezeichnet sind, dennoch sollte man auf die Weglänge und die Hinweise auf Hindernisse achten. Sollte nichts Passendes dabei sein, hilft die Crew gerne bei der Buchung von individuellen Ausflugsarrangements.
Bilder v.l.n.r.: © AIDA; © EURESAreisen
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Titelbild: © TUI Cruises